Donnerstag, 15. Oktober 2009

Zweite Vorlesung am 14.10.2009

Übersicht

In der zweiten Einheit wurden die Reihen ka, sa, ta und na der Hiragana durch genommen. Die Strichfolge könnt ihr auf den verlinkten Seiten nachvollziehen.

Weiter unten findet ihr weitere Informationen zu den folgenden Themen:

Weitere Strichregeln
Nigori
Transkriptionssysteme
Die Reihen ka, sa, ta und na

Weitere Strichregeln

In der chinesischen Schrift gibt es in einem Zeichen keine zwei Striche, die gleich lang sind. So ist zum Beispiel der obere Strich vom き etwas kürzer als der untere und der Ansatz des く kürzer als der Strich nach dem Winkel.

Ein Strich der durch einen Teil eines Zeichens oder das ganze Zeichen hindurch geht, wird immer zum Schluss geschrieben. Eine Ausnahme bilden die Striche, an denen sich andere orientieren. Das ist zum Beispiel beim waagrechten Strich des せ der Fall.

Es gibt drei Möglichkeiten für einen senkrechten Strich:

1. Der Strich "steht" - ein ganz normaler senkrechter Strich.
2. Der Strich "hüpft" - ein senkrechter Strich mit einem kleinem Haken vom unteren Ende nach links oben weg.
3. Die Form des Strichs ist variabel.

Beim Schreiben der chinesischen Schriftzeichen (Kanji) sollte man beachten, dass bei einem Zeichen, das aus zwei Teilen besteht, der linke Teil immer zuerst geschrieben wird. Werden Teile eines Zeichens von einem anderen Teil umschlossen, so wird zuerst die Hülle geschrieben.

Nigori

Es fällt schnell auf, dass es auf der Liste der Hiragana-Zeichen kein g,d,b usw. gibt. Diese Buchstaben, bzw. ihre entsprechenden Silben, werden nicht durch ein eigenes Zeichen dar gestellt, sondern durch ein Nigori auf einem anderen Zeichen ausgedrückt. Ein Nigori sind zwei kleine Striche, die einem Zeichen rechts oben hinzu gefügt werden. Dadurch wird aus dem Zeichen sein stimmhaftes Gegenstück. Zum Beispiel wird aus einem ta: た mit Nigori ein da: だ. Nigori werden immer einem fertigen Schriftzeichen hinzu gefügt, also zuletzt geschrieben.

Transkriptionssysteme

Es gibt zwei Transkriptionssysteme um die japanische Silbenschrift in die lateinische Schrift umzusetzen. Das erste ist das Hepburn-System. Dieses System wurde von einem amerikaner erfunden und lehnt sich an der englischen Aussprache an. Die Vokale werden jedoch wie im Italienischen geschrieben. Das Hepburn-System führt bei der Aussprache durch nicht-Japaner zu weniger Missverständnissen und wir in der Praxis häufiger eingesetzt.

Das zweite System ist das "Kunreishiki" und wurde von der japanischen Regierung angeordnet. Es lehnt sich stark an der Systematik der japanischen Silbenschrift an und wirkt daher für Ausländer ungewöhnlich. Da auf den verlinkten Wikipedia-Seiten die Transkription der Zeichen übersichtlich dargestellt ist, verzichte ich in Zukunft auf die Anführung von Transkriptionen.

Die Reihen ka, ta, sa und na

Ein paar Anmerkungen zu den besprochenen Reihen:
ka-Reihe
Der obere Strich vom き ist etwas kürzer als der untere. Der Strich links unten wirkt als "Gegengewicht" in der linken unteren Hälfte zu dem Rest des Zeichens in der rechten oberen Hälfte. Manchmal wird der Strich von links oben nach rechts unten mit dem unteren Strich verbunden, so wie es hier bei dem Schriftsatz am PC der Fall ist. Davon ratet der vortragende Professor jedoch ab.

Beim く ist der Ansatz etwas kürzer als der Strich nach dem Knick. Der Winkel ist größer als 90°, wird jedoch manchmal auch mit genau 90° dar gestellt, was auch nicht falsch ist.

Die ka-Reihe wird durch Nigori zur ga-Reihe.

sa-Reihe
Beim さ ist es möglich den Strich von links oben nach links unten mit einem kleinen Haken zu beenden.

Das し wird "schi" ausgesprochen (transkripiert nach Hepburn: shi). Die Schreibweise des そ ist sehr individuell, an der Tafel sah das そ zum Beispiel etwas langgezogener aus als auf der Vorlage. Der kleine Strich in der linken oberen Ecke darf den Rest des Zeichens berühren, soll es aber nicht kreuzen.

Die sa-Reihe wird mit Nigori zur stimmhaften S-Reihe. Zur Besseren Vorstellung: Ein stimmloses S findet sich zB in Gras, ein stimmhaftes in Rose. Das し wird mit Nigori "dschi" ausgesprochen.

ta-Reihe
Das ち wird "tschi" ausgesprochen, つ als "tsu". Beim と kann der linke/obere Strich entweder oder etwas nach links geneigt sein.

Die ta-Reihe wird mit Nigori zur da-Reihe. Dabei wird ち "tschi" zu ぢ "dschi" und つ "tsu" zu づ "zu" (stimmhaftes s). ぢ überschneidet sich somit in der Aussprache mit じ und づ mit ず. Wann wird welche Darstellung verwendet?

Wenn zwei Wörter zusammen gesetzt werden, bekommt der Anfang des 2. Wortes meistens ein Nigori (zB. Hira + kana = Hiragana). In solchen Fällen wird dort, wo ursprünglich ein ち war das ぢ behalten. Ein weiterer Fall für den Einsatz des ぢ bzw. づ ist, wenn zwei ち/つ hintereinander kommen zB. ちぢむ-chijimu oder つづく-tsuzuku. In anderen Fällen wird die Version des S-Zeichens mit Nigori verwendet.

na-Reihe
Beim ね wurde gesagt, dass keine genaue Angrenzung an den senkrechten Strich nötig ist, der "Haken" kann auch etwas weiter links oder rechts von ihm landen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen